Er war der erste Bischof von Cenad / Csanád in Rumänien und wurde als Märtyrer heiliggesprochen.
Sein Name (italienisch: Gerardo, ungarisch: Gellért , auch: Gerhard Sagredo) bedeutet “der Speerstarke” (althochdt.).
Geboren wurde Gerhard am 23. April um 980 in Venedig (?) und starb am 24. September 1046 im heutigen Stadtteil Buda (dt. Ofen) von Budapest in Ungarn
Sein katholischer Gedenktag ist der 24. September, der Tag der Übertragung der Gebeine der 24. Februar.
Gerhard, Sohn einer wohlhabenden Familie, wurde Oblate, dann Mönch und später Abt im Benediktinerkloster auf San Giorgio Maggiore in Venedig. Er gab das Amt auf, begab sich auf eine Pilgerreise ins Heilige Land und wurde um 1017 von König Stephan I. nach Ungarn geholt, mit der Erziehung seines Sohnes Emmerich betraut und dann vom König beauftragt, als Missionar zu wirken. Zusammen mit einem Gefährten gründete er 1023 die Einsiedelei Bakonybél.
1030 setzte Stephan ihn als ersten Bischof von Csanád – dem heutigen Cenad in Rumänien – ein. Als Bischof führte er weiterhin ein kontemplatives Leben. Er pflegte Kranke und legte Leprakranke in sein eigenes Bett. Der freundliche Bischof gewann viele Menschen für das Christentum und organisierte die Diözese mit Hilfe von Benediktinern; besonderes Anliegen war ihm die Ausbreitung der Marienverehrung.
Als König Stephan 1038 starb, bestieg sein grausamer Neffe Peter den Thron, wurde aber schon bald von dem Adligen Samuel Aba gestürzt, der ebenfalls eine Schreckensherrschaft entfaltete. Gerhard warnte ihn, Gott werde seiner Herrschaft und seinem Leben bald ein Ende setzen, wenn er weiterhin verbrecherisch handle; tatsächlich wurde er von den Leuten hingerichtet, die ihn auf den Thron gebracht hatten.
Erneut ging die Krone an Peter; nach zwei Jahren wurde er abermals vom Thron vertrieben, und die Herrschaft ging an Stephans Cousin Andreas über. Der versprach, die Götzenverehrung wiederherzustellen und die christliche Religion aus dem Königreich auszumerzen. Als Gerhard das hörte, brach er mit drei weiteren Bischöfen zu einer Reise auf, um den neuen König zu treffen und zu versuchen, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Schon unterwegs hatte Gerhard eine Vorahnung des kommenden Martyriums; am später nach ihm benannten Gerhardsberg (Gellérthegy) bei Budapest wurde er von einer Gruppe Soldaten durch Steinwürfe angegriffen und mit Lanzen ermordet, sein Leichnam wurde der Überlieferung zufolge in einem Fass vom Berg in die Donau gestürzt.
Gerhard verfasste einen um 1040 in Cenad / Csanád erschienenen Kommentar zum alttestamentlichen Daniel-Buch mit dem Titel “Deliberatio supra Hymnum trium puerorum – Erwägung über den Lobgesang der drei Brüder”; von anderen Schriften wissen wir nur, sie sind aber nicht erhalten. Der ihm gelegentlich zugeschriebene ungarische Fürstenspiegel hatte einen anderen Verfasser.
Gerhards Gebeine wurden 1053 in den Dom von Cenad / Csanád übertragen, der Sarkophag ist bis heute erhalten; Reliquien kamen später nach Venedig, nach Székesfehérvár und ins Priesterseminar nach Budapest.
Schon 1083 wurde Gerhard zusammen mit Stephan I. von Ungarn und dessen Sohn Emmerich von Ungarn heiliggesprochen.
Im Jahr 1904 erbauten die Budapester dem Schutzpatron ihrer Stadt (der Erzieher) ein imposantes Denkmal auf dem Gellértberg, das von jedem Punkt der Stadt zu sehen ist.
Quelle: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gerhard_Sagredo.html
HIER können Sie eine Broschüre über den heiligen Gerhard herunterladen.
Bildquelle: https://adz.ro/artikel/artikel/faksimile-ausgabe-von-deliberatio-des-heiligen-gerhard-erschienen/